Also wechselte ich wieder den Standort. Am 16 September saß ich dann im Flieger nach Jakarta. Die Hauptstadt von Indonesien und der Wohnort der meißten Muslime unserer Erde. Für die, die vielleicht jetzt Indonesien mit Tunesien verwechseln, was mir leider all zu häufig von Unwissenden demonstriert wurde. Indonesien liegt oben links über Australien und besteht aus über 10 Tausend Inseln.Dabei sind einige doppelt so groß wie Deutschland.
Ich kam drei Tage vor dem moslemischen Weihnachten an, Lebaran. Und ich hatte schon einen kleinen Kulturschock als ich den Verkehr dort sah. In den drei Tagen vor Lebaran gab es nur allein im Umkreis von Jakarta 800 Verkehrstote... Ich hatte auch einige wirklich schlimme Unfälle gesehen. Und um von Jakarta nach Cirebon zu gelangen, brauchten wir an die 17 Stunden. 17 Stunden für knappe 500 Kilometer.
Doch dann war ich am Ziel. Eine Stunde von Cirebon am Fuße des Vulkans Chiremai liegt das kleine Dorf Kunningan. Ein kleines Dorf mit einer kleinen Einkaufsstrasse und einem Supermarkt. Die Menschen denen ich dort begegnete kamen mir auf Anhieb glücklicher vor. Sie lachten vom Herzen und man fühlte es richtig, wenn sie einen mochten.
Ich verbrachte vier Tage in Kunningan. Wir feierten Lebaran und mir kam es vor als wurde mir das halbe Dorf vorgestellt. Ich spreche nur ein wenig Indonesisch und die Leute auf die ich anfangs so traf sprachen auch nur wenig Englisch. Trotzdem konnte ich mich ziemlich gut verständigen und man war eigendlich nur am Lachen.
Am vierten Tag fragte mich jemand ob ich schwimmen gehen wollte. Bei dreißig Grad im Schatten war das die schönste Frage die man mir stellen konnte.
Nach einer halben Stunde mit dem Motorad war ich mit meinem Bekannten am Schwimmbad angelangt.
Hunderte Menschen drengten ein und aus und das Kinderbecken war voll mit Menschen. Dann stand ich vor dem Erwachsenen Becken. Hunderte Menschen drengelten sich um dieses Becken, aber nicht ein einziger war in dem Wasser auszumachen. Alle standen nur um das Becken herrum und fütterten die heiligen Fische.
FISCHE riesige Fische so groß wie mein Bein schwammen dort herrum. Mein Bekannter versuchte mir mitzuteilen dass ich doch jetzt schwimmen sollte.
Meine Freude auf das kühle Nass war zu diesem Zeitpunkt in Skepsis verwandelt. Ich wollte meinen Bekannten allerdings auch nicht enttäuschen. Also sprang ich einfach rein. Wärend ich meine Bahnen zwischen den Fischen zog spürte ich die Blicke, die nun auf mich gerichtet waren. Ich hörte das Lachen der Leute, das Schreien.
Und aus den Augenwinkeln sah ich wie mein Bekannter umlagert wurde und er stolz von seinem Freund aus Germany berichtete. Als ich nach vier Minuten das Becken verließ klopften mir zig Leute auf die Schulter... Viele sagte "hello, how are you?" und jeder schenkte mir ein Lächeln.
Diese Geschichte war Gold wert. Denn in meinem gesamten Indonesienaufenthalt konnte ich mit dieser Geschichte die Leute zum Lachen bringen.
Denn eins wurde mir bestätigt. Wenn du den Leuten ein Lächeln schenkst, dann mögen sie dich. Aber bringst du sie zum Lachen... Dann lieben sie dich.
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