INDONESIEN 2

Am fünften Tag ging es wieder nach Jakarta. Wir kamen in einem riesigen Haus, von dem Freund meines Vaters, unter. Dort lernte ich dessen Kinder kennen und diese waren alle in meinem Alter. Und wir zogen durch Jakarta und sie zeigten mir the way of life in Jakarta.
In Jakarta gibt es 98 Einkaufszentren oder auch Malls genannt. Aber nicht einen Park zum spazieren gehen.
Wir fuhren von Mall zu Mall, trankten mal dort ein Kaffe und dann wieder woanders eine Cola. Das wars, das war ihr Jakarta. Ich war nicht wirklich begeistert.

Dann an einem Freitag Abend veränderte sich alles. Wir saßen alle in einer Karaoke Box und sangen gemeinsam.
Als sich die Tür öffnete begegnete ich dem schönsten Lächeln seit langer Zeit. Sie war 26 Jahre alt, mittellanges Haar und ist eine von den Personen, die nur durch ihre Anwesenheit die Stimmung aufheizen können. Sie griff sich das Mikrofon, sprang auf das Sofa und sang und tanzte. Ich war hin und weg, ließ mir allerdings nichts anmerken.
Einen Tag später mietete uns der Freund meines Vaters alle in ein Fünf Sterne Hotel ein, wo ich auch zum ersten mal auf einen richtigen Swimmingpool traf.
Als wir Abends alle gemeinsam im Hotelzimmer rumlümmelten, sprach mich das Mädchen meiner Träume zum aller ersten mal an.
Sie fragte mich, ob ich lust hätte mit ihr eine Rauchen zu gehen.
Sie brachte mich in die Hotelbar, wo ein Pianist leise vor sich hinklimperte. Sie erzählte mir das sie zwei Jahre in London verbracht hatte, und zwei Jahre in Südafrika.
Ich erfuhr das sie eigendlich Hypnotherapeutin ist... und was sie sonst noch so gemacht hatte in ihrem Leben. Dann sagte sie allerdings auch, das sie seit drei Jahren mit ihrem Freund zusammen ist, welcher in Südafrika lebte.
Abends gingen wir dann alle in die Disco... und feierten. Und dann küssten wir uns. Keiner von uns beiden konnte sich ein Tag später erklären wie es dazu kam, aber an den Kuss kann ich mich erinnern.Ein langer Kuss etwas über eine Minute, ich hörte unsere Freunde rumgrölen... Damit hatte keiner gerechnet, vor allem wir beide nicht.
Am nächsten Tag taten wir so als wäre nichts geschehen, plauderten ein wenig und an diesem Sonntag Abend verließ ich Jakarta für mehr als ein Monat.
Ich hatte auch riesige Sehnsucht nach Abenteuer, ich wollte nichts anderes als Meer, Strand und Palmen.
Ich fuhr zurück nach Kunningan, wo ich einige Wochen verbrachte und den Vulkan bestieg... zwei Tage musste ich dafür durch den Dschungel, dass Ziel war allerdings diese Anstrengung wert.




Ich kam mir vor als säße ich auf dem Dach der Welt... Über den Wolken konnte ich die Sonne aufgehen sehen.
Oder einmal fuhr ich runter zum Meer wo ich auf einem Fischerboot anheuerte und zwei Tage auf offener See verbrachte und alle möglichen Fische fing.




Ich hatte auch einfach enorm viel Zeit, meinen Gedanken nach zu hinken, ohne das Gefühl gehabt zu haben, Zeit zu vergeuden.
Ich habe dort für mich erkannt, wie wichtig es ist abzuschalten. Jedoch war das in Deutschland nur begrenzt möglich. Viel zu viele Dinge die einem hier durch den Kopf schwirren, Sachen die man noch erledigen muss, Rechnungen die bezahlt werden wollen. Freunde die man schon lange besuchen wollte, es aber nie geschafft hat. Einfach sich hinzusetzen und nichts zu tun, bereitete mir in Deutschland ein schlechtes Gewissen. Also versuchte ich mir soviel wie möglich an Arbeit aufzudrücken, um mir dann selber zu sagen, du gibst dein bestes.

Ich machte mir auch Gedanken über die Leute in Jakarta und Kunningan. Zwei wirklich komplett verschiedene Welten auf nur einer Insel.
Was allerdings alle verbindet ist der starke Familienzusammenhalt. Dadurch entgehen viele wohl den Depressionen die so viele Deutsche plagt.
Es gibt einem wohl extremen halt wenn dich Menschen kennen, wirklich kennen. Deine Geschichte, und sie dadurch auch dein Handeln besser beurteilen können.
Keine Masken... Ehrlichkeit, Offenheit, VERTRAUEN.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen