So ging es einige Zeit, und immer versuchte ich sie zu beruhigen, dass alles gut werde.
Sie solle einfach darauf vertrauen.
Sieben Monate kämpften wir uns so durchs Leben.
Und mit jedem Monat wurde ich selber immer nervöser.
Jeden Morgen brachte ich meine schwangere Frau mit dem Motorad zur Arbeit, oft waren wir mehr als seine Stunde unterwegs weil der Verkehr in Jakarta die Hölle ist.
Auch war ich besorgt um mein Baby, und fuhr deshalb extra vorsichtig und langsam.
Das langsame Fahren wurde uns dann eines Abends fast zum Verhängnis, da wir dadurch ein leichtes Opfer für Strassenräuber darstellten.
Auf unserem alltäglichen Rückweg, versuchten zwei Räuber ihre Handtasche zu entreissen, und als meine Frau diese nicht los lieβ, uns vom Motorad zu schubsen.
Meine Frau schrie wie am Spieβ, und ich begriff kaum was los war, weil dies alles von einer Sekunde auf die nächste geschah.
Als den Räubern dies allerdings auch nicht gelang, und ich die Kontrolle über mein Motorad behalten konnte, drückten sie aufs Gas und waren auf und davon.
Von da an fuhr ich trotz Schwangerschaft schneller!
Ich hatte ja das Ziel hier in Indonesien mich Landwirtschaftlich zu betätigen, und besuchte Farmen und andere Organisationen, die auf diesem Feld tätig waren.
Mit Bus, Bahn oder Motorad verbrachte ich einige Male bis zu zehn Stunden im Verkehr…
Aber wie sagt man so schön… “wer sucht, der findet!”
Und ich fand einiges.
Und oft, wenn nicht sogar öfter, fanden die Dinge einen Weg zu mir.
Farmen und Farmer, die auf mich zu warten schienen…
Allerdings brachte all das nie Geld ein...
Und meine Frau verlohr langsam aber sicher ihre Hoffnung.
Als ich nun eine Produktliste zusammen stellte, wollte ich damit in Jakarta nachforschen, ob und wo Interesse an meinen Produkten bestand.
Mein erster Supermarkt war gleich ein Volltreffer.
Sie waren an meinen Produkten interessiert, und nicht nur dass.
Als ich ihnen von meinem bisherigen Weg erzählte, waren sie noch mehr an mir interessiert, und sie machten mir ein Angebot, das ich nicht ausschlagen konnte.
Somit wurde ich im Oktober 2010 der leitende Manager ihres “Ninety Nine” Projektes.
Eines der gröβten und mitlerweile besten Restaurants in Jakarta.
Wenn ich bis Dato ab und an hunger musste, so bekam ich von nun an “Duty Meal”, was soviel bedeutet wie, ich durfte essen was immer ich wollte.
Steaks, Lachs, Pizza, Sandwiches, Käse… bis hin zur original belgischen Desserts.
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