KÖLN 2

Zwei mal habe ich auch als Protagonist fürs Fernsehen gearbeitet, ihr konntet mich auf Abenteuer Leben sehen, wie ich ein Gartenhaus zusammenbaute und ziemlich versagte.
Dadurch konnte ich mir einen kleinen Eindruck verschaffen, was für Menschen hinter den Kameras stecken, die für uns tagtäglich Entertainment produzieren.
Ernsthafte, aufklärende und kritische Berichterstattung ist für diese TV Leute die ich kennenlernen durfte unmöglich, da diese Leute weit davon entfernt sind aufgeklärt zu sein. Es geht ihnen nur um Einschalltquoten.. Und kennen tun sie die Simpsons, GZSZ, Taff und Sam...
Die Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft interresieren sie nicht wirklich, da sie selber nur versuchen dem ganzen was wir Leben nennen hinterherzurennen.

Auch in der Bar, wo die besser betuchten Kölner Abend für Abend ihren Reichtum zellebrierten, war mir doch eins sehr schnell bewusst. Hinter diesen vielen schillernden Fassaden sah man oft genug die Unzufriedenheit hindurch blitzen. Viele kamen allein kippten ein paar Gläser, um dann wieder allein zu gehen.
Einsam, viele von ihnen kamen mir einsam vor.
Ein Haufen Masken, mit der jeder vorführen wollte wie glücklich er sei.

Im Rhein-Restaurant war es genau andersrum...
Kaputt, die Kollegen dort waren einfach nur kaputt. Und der Frust den die Mitarbeiter mit sich rumschleppten, auf dem Weg von der Arbeit zur Spielothek und zurück, wurde in absoluten Hass auf Arbeit demonstriert. Selbst der Chef beschimpfte seine Mitarbeiter und schmiss mit Tellern. Bei mir allerdings schien er sich ein wenig unsicher zu sein, wusste nicht mit meinem Lächeln umzugehen. Wir gingen uns bestmöglich aus dem Weg.

In den Sommerferien unternahm ich viele Ausflüge mit den Kindern... Mit Buss, Bahn oder Dampfer.
Ich wurde ständig gelobt, wie gut ich mit den Kindern zurecht kam. Ich bin ja nicht wirklich ausgebildet in diesem Beruf.
Vor allem mit den sogenanten Problemkindern, die ihr Problem in Form von Hyperaktivität oder Agression zu zeigen pflegten, gerade mit denen kam ich super zurecht.
Wisst ihr was meiner Meinung den meißten Kindern fehlt? Aufmerksamkeit! Auch wenn sie klein sind, wollen sie ernst genommen werden. Und das tue ich, ich respektiere ihre Sichtweise und stelle mich nicht drüber und sage du bist klein und weißt gar nichts.
Und auch wenn ihre Gedanken absurt erscheinen. Es sind ihre Gedanken.Man sollte nicht einfach sagen, dass diese Gedanken falsch sind, sondern kann ihnen helfen ihre Gedanken weiter auszuarbeiten, dass sie selber erkennen, dass so wie man in einem Moment eine Sache anschaut, sie bei längerer Betrachtung und auch aus verschiedenen Richtungen anders ausschauen könnten.


Aber was ich auch erschrockener Weise erkennen musste ist, dass sich vieles zum negativen entwickelt hat im Vergleich zu meiner Kindheit.
Ich möchte mir nicht ausmalen wie Egoistisch die kommenden Generationen mal sein werden, wenn wir so weiter machen.

Zum Juli war ich schon wieder ausgepauert. Ihr dürft allerdings nicht vergessen dass ich allein am Wochenende, sprich von Freitag bis Montag in der Regel über 40 Stunden arbeitete. Freitags um 11 uhr arbeitete ich bis 16:30 Uhr in der Schule. Danach ging es um 18:30 in der Bar weiter wo ich bis ca 3:30 tätig war. Samstags arbeitete ich dann von 10:00 bis 22:30 in einem Thai Restaurant und um 23 Uhr arbeitete ich dann inder Discothek bis ca. 7 Uhr Sonntags. Von der Disco lohnte es sich in der Regel nicht, nochmal nach Hause zu fahren, öfters legte ich mich einfach an den Rhein schlief dort zwei Stunden um pünktlich um 10:30 im Rhein-Restaurant bis ca 18 Uhr zu arbeiten.

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