Als ich mein Telefon wieder einschaltete, schlug mir die Realität jedoch ein weiteres Mal in mein Gesicht. Der Anrufbeantworter war voller vertrauter Stimmen. Im strahlenden Sonnenschein saβ ich im Garten, und fühlte die Freude, die in mich zurückkehrte, als ich hörte, wieviele Menschen mich vermissten, sich besorgten und mich lieb hatten… Ich war nicht alleine!
Mit einem breiten Grinsen ging ich zur Arbeit, wo ich freudig empfangen wurde.
In meiner Freude lud ich einige meiner Freunde zum Grillen am nächsten Tag ein.
Allerdings fanden sich nur zwei Leute, die die Zeit so kurzfristig aufbringen konnten.
Nichtsdestotrotz wurde dieser Grillabend zu einem unvergesslichen Moment.
Wir genossen unser Essen und lachten oft, bis uns die Bäuche schmerzten.
Gegen Mitternacht verabschiedeten wir uns.
Meine Freunde wollten mir noch beim Aufräumen helfen, allerdings bestand ich darauf dies alleine zu tun.
Und dann geschah etwas, was mir heute noch die Nackenhaare aufstellen läβt.
Als ich damals nun das Geschirr aus dem Garten in die Küche trug, platze im Wohnzimmer die Glühbirne, und lieβ mich erschreckt zusammen fahren.
Mit eiligen Schritten ging ich in die Küche, wo dann tatsächlich auch die Glühbirne dort platzte und mich im Dunkeln stehen lieβ.
Mich überkam solch eine Angst, dass ich die schmutzigen Teller abstellte und in das dunkle Wohnzimmer rannte, wo ich vor verzweifelung den Fernseher einschaltete.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich über Monate kein Fernsehen mehr geschaut, was mir allerdings egal war. Ich wollte einfach nur abgelenkt werden.
Und als das Bild zu flimmern anfing, erkannte ich die Kölner Innenstadt aus der Frontscheibe einer Strassenbahn.
Viel mehr wurde mir bewusst, dass es sich um genau die Linie handelte, mit der ich Tagein, Tagaus von Refrath nach Köln fuhr, und ich somit mitangucken durfte wie ich mich auf dem Bildschirm in Richtung mir selber bewegte.
Da mir ja durch die geplatzen Birnen die Angst noch in den Knochen lag, war mir gar nicht wohl zu mute, solch einen Zufall mit Begeisterung zu betrachten.
Also wechselte ich den Sender und gelangte zu einer Dokumentation über Indonesien.
Mein Papa hatte mich ja damals öfters versucht mich zu überreden, einen längeren Urlaub in Indonesien zu machen, und ihn zu begleiten.
Allerdings war ich immer davon überzeugt, dass dies keine kluge Idee war, da ich ja in Köln erst am Anfang war, ein neues Leben aufzubauen.
Ich denke dieser Abend hatte mir meine Meinung geändert, und ich sagte zu, und verlieβ Köln noch im September 2009 um Indonesien zu besuchen.
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